Spätestens in fränkischer Zeit entstand die Siedlung "Wichenkirchen" oder auch "Wizzinkirchin" um die uralte heutige Peterskirche herum, die dem Ort auch den Namen gab. Urkundlich wird der Ort erstmals 1287 erwähnt, als das Kloster Seligenstadt mit den Gemeinden der Auheimer Mark einen Vergleich schloss. Landesherren waren zunächst die Herren von Hagenhausen, die ihren Stammsitz in unmittelbarer Nachbarschaft im heutigen Hainhausen hatten. Als Herren von Eppstein - so ihr späterer Name - verkauften sie Weiskirchen 1425 an den Erzbischof von Mainz. Bis 1803 hat die Zugehörigkeit zum Mainzer Kurfürstentum die Gemeinde Weiskirchen entscheidend geprägt. Als kirchlicher Mittelpunkt für die Gemeinden Jügesheim, Hainhausen und Rembrücken hatte Weiskirchen überörtliche Bedeutung, und mit seinen fünf Mühlen im Rodgau auch eine wirtschaftlich herausragende Stellung. Die nahe großherzogliche Fabrikstadt Offenbach brachte im 19. Jahrhundert den entscheidenden Wandel Weiskirchens vom Bauerndorf zu einer Arbeitergemeinde. Prägte noch bis zu Beginn dieses Jahrhunderts der Fachwerkbau das Bild der Gemeinde, wurden später die Fassaden durch Steinmauern ersetzt, mussten dann viele Fachwerkhäuser Neubauten weichen. Heute sind vom einst "schönsten Fachwerkdorf des Kreises Offenbach" nur noch spärliche Reste erhalten. Nach der Zeit des sogenannten 3. Reichs, die in Weiskirchen zur Auflösung und Vertreibung der kleinen jüdischen Gemeinde mit kleinem Bethaus an der Hauptstraße führte, kam es nach dem Krieg durch die Ansiedlung von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen und die Ausweisung von weiteren Neubaugebieten und einem Industriegebiet zu erfolgreichem Wachstum.

Quelle: Rodgau Öffentlichkeitsarbeit

 

Interessengemeinschaft der Ortsvereine Weiskirchen (Igemo Weiskirchen)